Willkommen zu der digitalen Ausstellung Telling Our Stories!

Mit diesem Projekt soll der Versuch unternommen werden, Schwarze deutsche Geschichte in ihrer Ambivalenz und Verflechtung zu erzählen. Dabei legt sie ihren Fokus auf das Thema Migration und stellt Fragen wie: wie äußern sich subversive Momente? Wo gibt es das Potenzial der Identifikation für uns heute? Was lässt sich aus einem Blick in die Vergangenheit lernen?

Die Geschichten Schwarzer Menschen, die nach Deutschland kamen und dann blieben oder wieder zurückgingen, sind so unterschiedlich wie man es sich vorstellen kann. Eine zentrale Erfahrung jedoch, die sich durch alle Epochen der Geschichte wie ein roter Faden zieht, ist die Unmöglichkeit, sich als Schwarze Deutsche zu erleben.

Ein Blick auf Schwarze deutsche Geschichten zeigt die historische Kontinuität eines deutschen Selbstverständnisses als weiße “Volksgemeinschaft”. Dass es sich hierbei um eine Vorstellung handelt, die in der Realität keine Bestätigung findet, wird in dieser digitalen Ausstellung zum Ausdruck gebracht.

CONTENT NOTE

Schwarze deutsche Geschichte ist durchzogen von anti-Schwarzer Gewalt. Auch diese ist Teil von Telling Our Stories. Einzelne Inhalte - insbesondere Fotografien - sind daher zunächst nur verschwommen zu sehen und mit spezifischen Content Notes versehen. Den Macher*innen von Telling Our Stories ist bewusst das jegliche Form von Reproduktion anti – Schwarzer Gewalt zu vermeiden ist, daher haben sie sich entschieden betreffende Inhalte zu brechen und zu benennen worin ihre Schwierigkeit liegt.

Kapitel 1: Ver_lernräume. Schwarzes deutsches Erinnern

Kapitel 1: Ver_lernräume. Schwarzes deutsches Erinnern

Ver_lernräume. Schwarzes deutsches Erinnern
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Eine schwarze Dompteusin steht vor einem Tigerkäfig.
„Mit der Frage nach Geschichte kannst du ja auch schnell in Menschen eine Unsicherheit erzeugen oder hervorrufen. Ich habe das Gefühl – Geschichte hat immer etwas von Wissen. Von faktischem Wissen.“
Sandra Karangwa
Schwarze deutsche Geschichte wird bis heute marginalisiert. Dabei ist Schwarzes deutsches Erinnern so wichtig für ein Verständnis der Selbst- und Weltverhältnisse von Menschen in Deutschland, insbesondere natürlich Schwarzer Menschen. Es stellt sich die Frage, wie Schwarze (deutsche) Geschichte Eingang in deutsche Erinnerungspolitiken finden kann.

Schwarze deutsche Erinnerungsarbeit und Vermittlung stehen dabei vor der Herausforderung, den hegemonialen eurozentristischen Blick aufzubrechen. Es geht um das Verlernen von Denkmustern und Logiken und Neulernen von Perspektiven und Zugängen hinsichtlich der Relevanz, historisches und politisch gerahmtes Gedenken auch mit biografischem Erinnern zu koppeln. So findet Schwarze deutsche Erinnerungsarbeit besonders durch erzählte Geschichten und Erfahrungen eine Grundlage.

Es braucht gezielte Räume, in denen diese Perspektiven auf Vergangenes erzählt und besprochen werden können. Einen Ort an dem jene mutigen Stimmen, Sichtbarkeit, Anerkennung und Solidarität erfahren und damit Aussparungen und Ausschlüssen ein Korrektiv entgegen setzen.

Kapitel 2: Erinnerungslücken. Wer waren Sam, Nelly und Milli?

Kapitel 2: Erinnerungslücken. Wer waren Sam, Nelly und Milli?

Erinnerungslücken. Wer waren Sam, Nelly und Milli?
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„Wenn wir über Widerstand sprechen, dann nehmen wir diejenigen wahr, die im Kontext des Widerstands vergleichsweise privilegiert sind; das heißt, wir sprechen über Leute, die viel Macht gehabt haben, bspw. von Sprecher*innen bestimmter Gruppen“
Josephine Apraku
Auch Deutschland war Teil europäischer kolonialer Expansion. Wirft man einen Blick auf Kunst und Kulturproduktion zu dieser Zeit fällt auf, dass sich vor allem die Künstler des Expressionismus (u.a. Emil Nolde, Ludwig Kirchner etc.) wiederholt an kolonialen Vorstellungen bedienen. In Ethnologischen Museen und bei Völkerschauen lassen sie sich “inspirieren” und lernen so auch ihre Modelle – Milli, Nelly und Sam – kennen. Bis auf die Tatsache, dass es sich um Schwarze Zirkusartisten (vermutlich aus den USA) handelt, ist über diese Personen nicht viel bekannt.

Milli, Nelly und Sam von denen nicht einmal mit Sicherheit gesagt werden kann, ob dies ihre tatsächlichen Namen sind, werden im kolonialen Kontext zu Platzhaltern. Sie stellen für die weißen deutschen Künstler das Konstrukt des Anderen dar. Ein kritischer Blick auf (Kunst-) Geschichte muss demnach eingestehen, dass zumindest die Epoche des Expressionismus ohne Einverleibung und Aneignung kolonialer Objekte und Subjekte nicht hätte stattfinden können.
Wir dachten wir besuchen euch
Ich dachtet: die schauen wir uns an.
Wir dachten, so ist das hier.
Ihr dachtet: Da sind sie so.
Wir sahen lautes Volk.
Ihr saht lauter Völker.
Fein getrennt und aufgereiht.
Klar definiert und aufgereiht.
Ihr Narren, ihr, die ihr die Welt
In Kisten packt
Mnyaka Sururu Mboro

Kapitel 3: Schwarze Deutsche Organisation in der Weimarer Republik

Kapitel 3: Schwarze Deutsche Organisation in der Weimarer Republik

Schwarz Deutsche Organisation in der Weimarer Republik
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„Wie demokratisch war die Weimarer Republik tatsächlich? Wenn der Afrikanische Hilfsverein nicht als politischer Verein auftreten konnte.“
Jeanne Nzakizabandi
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Der Afrikanische Hilfsverein gründete sich 1918 und war eine der ersten Selbstorganisationen Schwarzer Menschen in Deutschland. Hier wird nur ein Ausschnitt der Satzung des Afrikanischen Hilfsvereins gezeigt.
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Die Kampagne der Schwarzen Schmach hatte erhebliche Folgen für Schwarze Menschen in Deutschland. In einem Brief der in der Berliner Zeitung veröffentlicht wird protestiert der Kolonialmigrant Louis Brody gegen diese.

Allerdings ist sein Argument die Schwarzen Kolonialmigranten von den Schwarzen Besatzungssoldaten zu unterscheiden. Und folglich unterschiedlich zu behandeln.
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Die „Dibobe Petition“ enthielt 32 Forderungen. Diese bezogen sich sowohl auf Schwarze Menschen in Deutschland als auf Menschen unter deutscher Kolonialherrschaft. Hier wird nur ein Ausschnitt aus der Petition gezeigt.
Nach dem Ersten Weltkrieg unterzeichnete Deutschland 1919 den Versailler Vertrag. Der Vertrag beschließt, dass Deutschland alle seine Kolonien an den Völkerbund abtreten muss. Ein weiterer Beschluss des Versailler Vertrags ist die Besetzung des Rheinlands durch französische Truppen. Teile der französischen Besatzungstruppen sind Schwarze Soldaten aus den Kolonien Frankreichs. Es folgte eine rassistische Kampagne unter dem Titel „Die Schwarze Schmach“. Das politische Klima der 1920er Jahre wird für Schwarze Menschen zunehmend bedrohlicher.

In dieser Situation gründet sich in Hamburg der Afrikanische Hilfsverein. Der Verein, der vor allem von kamerunischen Kolonialmigranten getragen wurde, verfolgt das Ziel, Schwarze Menschen bei alltäglichen Herausforderungen praktisch zu unterstützen. Historiker*innen vermuten, dass die berühmte Dibobe Petition aus dem Afrikanischen Hilfsverein heraus entstanden ist. Denn die Petition wurde von zahlreichen Mitgliedern des Afrikanischen Hilfsvereins unterzeichnet.

Die Martin Dibobe Petition – im Juni 1919 an die Weimarer Nationalversammlung übergeben – formulierte 32 Forderungen zur Verbesserung der Situation Schwarzer Menschen in Deutschland und in den Kolonien. Zu dem Zeitpunkt war bereits absehbar, dass Deutschland seine Kolonien verlieren würde. Martin Dibobe und seine 17 Mitstreiter richten gerade deshalb einen Appell an die Regierung in der Hoffnung, in einem Moment geopolitischer Verschiebungen eigene Forderungen zu platzieren zu können.

Kapitel 4: Mohammed Husen. Ein widerständiger Askari?

Kapitel 4: Bayume Mohamed Husen. Ein widerständiger Askari?

Bayume Mohamed Husen. Ein widerständiger Askari?
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“Es ist interessant, dass einer der ersten Stolpersteine, die gelegt wurden, um auf die Geschichte von Schwarzen Menschen im NS aufmerksam zu machen, der für Mohamed Husen ist. Er ist Teil des deutschen Geschichtsnarrativs, er ist für Einige präsenter als Theodor Wonja Michael oder Fasia Jansen”
Ismahan Wayah
1929 kommt Bayume Mohammed Husen nach Berlin. Er kommt, um seinen ausstehenden Lohn für seinen Einsatz als Askari (Swahili für Soldat) in den deutschen Kolonien einzufordern. Er bekommt seinen Lohn nicht und beschließt in Berlin zu bleiben. Husen ist gut ausgebildet und trotzdem gezwungen, mehreren Tätigkeiten nachzugehen, um sich und seine Familie zu ernähren. Er arbeitet als Swahili Lehrer, Kellner und Schauspieler.

Husens Leben in Berlin ist deutlich vom Erstarken und schließlich der Machtergreifung der Nationalsozialisten geprägt. Wie alle Schwarze Menschen im NS erlebt auch er eine massive Entrechtung und erhält einen Fremdenpass, mit dem er faktisch staatenlos wird. Schwarze Menschen wurden im NS anders als Juden und Jüdinnen nicht systematisch verfolgt, allerdings wurden ihnen jegliche Möglichkeit auf eine Ausbildung oder die Ausübung eines Berufs außerhalb der Schauspielerei verwehrt. Zudem waren gerade Schwarze Männer regelmäßig Opfer von ungewollten Sterilisationen. Aus Angst vor der Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Behörden, leben die meisten Schwarzen Menschen eher zurückgezogen. Husen jedoch wählt eine konträre Strategie. Er engagiert sich in kolonialrevisionistischen Vereinen, er steht regelmäßig in Kontakt mit dem Auswärtigen Amt und bittet um die Vergabe des Ehrenkreuz für Frontkämpfer.

Husens Biografie bietet auf den ersten Blick wenig Identifikationspotenzial, denn er verkörpert die Vorstellung des treuen Askaris. Eine kritische Auseinandersetzung mit seiner Biografie lässt jedoch nur den Schluss zu, dass Husen sich bewusst für diese Überlebensstrategie entscheidet, um seinen begrenzten Handlungsraum als Schwarzer Mann im NS auszuweiten. Er hofft durch die Bekanntheit beim Auswärtigen Amt und verschiedenen Vereinen, Schutz vor dem rassistischen und mörderischen NS Regime zu finden.
Für das Lautarchiv sprach Husen einen Text ein. Es handelt sich bei diesem Text um die Beschreibung einer Hochzeitstradition der Suaheli. Auch wenn Audio eine seltene historische Quelle ist, ist es wichtig die Aufnahme kritisch zu betrachten. Husen wird in diesem Kontext zum Sprachträger und zu einem gewissen Grad objektifiziert. Darüber hinaus ist Teil der eingesprochenen Hochzeitsbeschreibung, eine Szene in der, die Braut Opfer sexueller Gewalt wird. Diese haben wir rausgeschnitten.

Kapitel 5: Juliana Wonja Michael. Über-leben in NS Kontinuitäten

Kapitel 5: Juliana Wonja Michael. Über-leben in NS Kontinuitäten

Juliana Wonja Michael. Über-leben in NS Kontinuitäten
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„Familie denke ich weiter als die biologische Familie. Familie sind die Leute, mit denen man verbunden ist. Ich möchte, dass sie trägt, schützt und stützt, und insofern sehe ich schon die Familie Michael - bzw. diese Generation der Familie Michael - als meine Elterngeneration.“
Eleonore Wiedenroth – Coulibaly
Kurz vor Beginn des 2. Weltkriegs war Juliana Michael nach Frankreich geflohen, hatte dort ihre deutsche Identität verheimlicht und so den Krieg überlebt. Als Schwarze Deutsche bekannt zu sein, hätte im ab 1940 besetzten Frankreich eine Deportation ins KZ sehr wahrscheinlich gemacht. In einem Gespräch mit ihrer Freundin Nicola Lauré al Samarai beschreibt Juliana Michael ihre Zeit in Frankreich als eine Zeit, die von ständiger Anspannung und Angst geprägt war:

„Was man sich als Schwarze Frau von Wehrmachtstypen und anderen deutschen Uniformierten anzuhören hatte, war ekelhaft, und ich mag es gar nicht wiederholen. Das Schlimmste war, dass ich alles verstand und nichts erwidern durfte, weil es lebensgefährlich gewesen wäre“

Nach 26 Jahren im französischen Exil kehrte Juliana Michael 1963 zurück nach Deutschland. Allerdings wird sie in Deutschland nicht wieder-eingebürgert, sondern muss einen Antrag stellen, als wäre sie nie Deutsche gewesen. Wieder in Deutschland zu sein, fällt Juliana Michael nicht einfach. Auch nach Ende des Nationalsozialismus spürt sie eine gewisse Feindseligkeit ihr gegenüber und überlegt mehrfach, wieder nach Frankreich zurückzukehren. Juliana Michael beschreibt das Deutschland, in das sie zurückkehrt, als ähnlich rassistisch wie das, was sie vor Kriegsbeginn verlassen hatte und benennt damit eine Kontinuität.

Kapitel 5: Juliana Wonja Michael. Über-leben in NS Kontinuitäten

Kapitel 6: Der gemeinsame Traum vom Sozialismus. Vertragsarbeit in der DDR

Der gemeinsame Traum vom Sozialismus. Vertragsarbeit in der DDR
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„Zuhause hätte ich diese Arbeit niemals gemacht, wäre ich mal lieber weiter in die Schule gegangen, anstatt so einen Job zu machen“
Olga Macuacua
1979 unterschrieben das Ministerium für Arbeit und Soziales der DDR und die Volksregierung Mosambik einen Freundschaftsvertrag, dieses Abkommen führt die sog. Vertragsarbeit ein. Junge Mosambikaner*innen sollen in der DDR eine Ausbildung erhalten und mit ihren neuen Kenntnissen helfen, die kürzlich unabhängig gewordene Mosambik aufzubauen. Mit der Perspektive auf gute Ausbildungs- und Arbeitsplätze machten sich fortan rund 17.000 Mosambikaner*innen auf den Weg in die DDR.

Olga Macuacua kam 1986 als junge Frau als Vertragsarbeiterin in die DDR, wobei sich die scheinbaren Vorzüge der offiziellen Vereinbarungen in ihrer konkreten Lebensrealität nicht widerspiegelten. Sie berichtet von einem reglementierten Leben im Wohnheim und herausfordernden Arbeitsbedingungen. Mit der Wende wird das Abkommen aufgelöst und Tausende Vertragsarbeiter*innen werden über Nacht gekündigt und dazu bewegt zurückzukehren. Hinzu kommt das enorme Gewaltpotenzial der 90er Jahre, das vor allem Schwarze und migrantische Menschen trifft.

Trotzdem entscheidet sich Olga Macuacua in Deutschland zu bleiben. Sie machte eine Ausbildung zur Krankenschwester, gründete eine Familie und lebt bis heute in Dresden. Olga Macuacuas Biografie steht exemplarisch für die vielen Menschen, die im Zuge des Abkommens in die DDR kamen und schnell feststellen mussten, dass sie in der DDR keine Ausbildung erhalten werden, sondern den Arbeitskräftemangel in der DDR ausgleichen sollen. Doch ihre Biografie verdeutlicht auch ihren Wunsch nach Emanzipation und Selbstbestimmung.
Ankunft Mosambikanische Vertragsarbeiter

Der Film über die erste Gruppe mosambikanischer Vertragsarbeiter*innen wurde 1979-83 durch die Abteilung ausländische Werktätige und dem Filmzirkel VEB Braunkohlenkombinat Senftenberg erstellt.
Diese Szene zeigt die Ankunft einiger Mosambikaner*innen. Es sind mit die ersten Vertragsarbeiter*innen, die in die DDR kommen.
Ehrung Vertragsarbeiterinnen

Der Film über die erste Gruppe mosambikanischer Vertragsarbeiter*innen wurde 1979-83 durch die Abteilung ausländische Werktätige und dem Filmzirkel VEB Braunkohlenkombinat Senftenberg erstellt.
Dieser Filmausschnitt zeigt die Ehrung von vier Vertragsarbeiterinnen anlässlich des “Tags der mosambikanischen Frau” am 7. April. Der Film zeichnet insgesamt ein Bild, dass den Erfahrungen ehemaliger Vertragsarbeiter*innen in der DDR nicht entspricht.

Kapitel 7: Auf Spurensuche. Schwarz-feministische Bewegungen

Kapitel 7: Auf Spurensuche. Schwarz-feministische Bewegungen

Auf Spurensuche. Schwarz-feministische Bewegungen
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„Was ich von bell hooks gelernt habe: Schwarze Körper sind immer ein Diskurs-Terrain, auf dem Geschichte und Geschichten eingeschrieben werden.“
Natasha A. Kelly
In den 1980er Jahren vernetzten sich Schwarze Frauen* in Deutschland erstmals zu Gruppierungen wie ADEFRA oder ISD, welche bis heute ihre emanzipative Arbeit in die Gesellschaft einbringen. Sie ließen die Vereinzelung hinter sich und organisierten sich in Zusammenhängen, in denen sie feministische und anti-rassistische Forderungen formulierten. 1986 erschien die bahnbrechende Publikation „Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte“. In dieser Anthologie wurden erstmals auf autobiografische, wissenschaftliche und künstlerische Weise Schwarze deutsche Erfahrungen sichtbar gemacht.

May Ayim hatte mit ihrer Doktorarbeit den Grundstein für „Farbe bekennen“ gelegt. Angeregt durch Audre Lorde, die 1984 als Gastdozentin an die Freie Universität Berlin kam, begannen sie und weitere Frauen sich auf die Spurensuche Schwarzer deutscher Geschichte zu machen. Denn all das Wissen über die historische Verwurzelung Schwarzer Menschen in Deutschland war verloren gegangen. Ihre Arbeit stellt daher bis heute eine wichtige Referenz dar. So haben die Frauen* um May Ayim und Lorde z.B. den Begriff „Afro-deutsch“ geprägt. Unabhängig davon, wie Menschen zu dem Begriff stehen bzw. ihn für sich nutzen oder nicht – der Begriff machte es möglich, eine Beschreibung für die eigene Identität zu finden, die keine Fremdbezeichnung war.
auskunft
meine heimat ist heute
der raum zwischen
gestern und morgen
die stille vor und hinter
den worten
das leben
zwischen den stühlen
May Ayim
CREDITS
Gesamtleitung & Konzept
Siraad Wiedenroth
Projektleitung, Podcast Host & Konzept
Jeanne Nzakizabandi
Soundkonzept & Produktion
Géneviève Lakoéle Lassey
Ausstellungskonzept & Webdesign
Studio ABO
Website Development
soco.graphics · Anna Greunig
Eshete Solution · Danial Eshete
Recherche
Merle Kondua
Texte und Redaktion
Jeanne Nzakizabandi
Merle Kondua
Lektorat
Eleonore Wiedenroth–Coulibaly
Transkription
Jan Weidner
Übersetzung
Dehom Melissa Pereira Gnassingbe
Siraad Wiedenroth
Öffentlichkeitsarbeit
Christelle Nkwendja-Ngnoubamdjum
Interviews mit
Sandra Karangwa
Josephine Apraku
Mnyaka Sururu Mboro
Dr. Ismahan Wayah
Eleonore Wiedenroth–Coulibaly
Olga Macuacua
Dr. Natasha A. Kelly
Sprecher*innen
Christelle Nkwendja-Ngnoubamdjum
Eric Otieno
Leihgeber*innen
Nicola Lauré al Samarai
Mario Alucuamala
Bundesarchiv
Camera Press
Dong-Ha Choe
Deutsches Historisches Museum
Historisches Museum Frankfurt a.M.
Kirchner Museum Davos
Kirsten Köhler
Lautarchiv im Humboldt Forum
Olga Macucua
Stadtmuseum München
Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde
Dagmar Schultz
Unrast Verlag
Malte Wandel
Ein besonderes Dankeschön wollen wir richten an
Nicola Lauré al Samarai
Paul Arzten
Folasade Farinde
Kirsten Köhler
Adel Oworu
Bafta Sarbo & Eleonore Wiedenroth-Coulibaly

Typeface
Space Grotesk · Florian Karsten
Telling Our Stories ist ein Projekt der Initiative Schwarze Menschen e.V.
Das Projekt wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert.